Ich solle mal zu ihm rüber kommen, sagt er. Und weil gerade nicht viel Betrieb ist, mache ich das auch. Ich schlendere an den Nachbarstand zu Johannes. Der baut ebenfalls Obst und Gemüse an, zusammen mit seiner Frau Angelika. Wunderschöne Blumen und Pflänzchen kann man bei den beiden ebenfalls kaufen. Auf dem Papier sind die beiden sind nicht Bio-zertifiziert, im Geiste schon.

Viele Kunden denken häufig, wenn man dasselbe verkauft, müsse doch Konkurrenz untereinander herrschen. Hm, wahrscheinlich. Aber für den Umgang miteinander spielt das keine Rolle. In erster Linie sind wir Mitbewerber und Marktleute und eine freundschaftliche Gemeinschaft. Jeder hat seine (Stamm-) Kunden, ja. Aber wenn wir etwas nicht im Sortiment haben, sage ich: „Vielleicht hat’s ja die Angelika da.“ Sowieso, sehe ich häufig Kunden, die bei uns einkaufen, auch am Nachbarstand anstehen und das finde ich toll. Ich freue mich, wenn alle ihre Waren verkauft bekommen, zufrieden sind, sich den Schweiß aus den erröteten Gesichtern wischen, während sie sich verschmitzt zulächeln und die Anekdoten des Tages austauschen. Denn genau so funktioniert das Prinzip Wochenmarkt meiner Meinung nach und nur so kann der Wochenmarkt überhaupt weiterleben. Indem man eine bunte Vielfalt anbietet und eine angenehme (Einkaufs-)Atmosphäre für Kunden, Kinder und letztendlich auch für die Verkäufer schafft.

Und wir schaffen das locker. Jeden Tag auf’s Neue.

Um mal den Bogen zu Johannes zurück zu spannen. Der rief mich an seinen Stand, weil er mir sein Hobby zeigen wollte – Kräuter. Johannes liebt Kräuter und hat bei sich auf dem Lande ein kleines Kräutereckchen eingerichtet, das nur ihm gehört und wo er ganz besondere Kräuter ziehen kann. Und tatsächlich thronte jetzt vor mir eine kleine, unscheinbare Kiste voller wunderschöner Köstlichkeiten auf. Auch ich liebe Kräuter. Für mich sind sie das Parfüm der Jahreszeiten. Natürlich und schön, besonders und lecker und genau das beschreibt für mich auch die Wirkung, die sie, bei richtiger Dosierung, auf ein Rezept haben können.

Wir bauen auf dem Hof auch Kräuter an aber so eine feine Auswahl haben wir nicht und deshalb, hab ich dem Johannes direkt die halbe Kiste leer-gekauft.

Olivenkraut, Mandarinen-Basilikum, Senfblätter und Colakraut. Bohnenkraut und Koriander sind von unserem Stand. Allein beim aussuchen hab ich mich gefühlt wie ein Kind im Süßigkeiten-Laden. Waldmeister, Currykraut, Wermut. Alles roch so gut und anders und ich konnte mich kaum entscheiden und hätte am liebsten alles mitgenommen. Aber es gibt ja auch noch ein nächstes Mal.

Von wegen Konkurenz.


Frühling

Fenchel-Melonen Salat mit Koriander

Zutaten:

Fenchel (roh), Wassermelone, Eisbergsalat, Koriander

Und für die Vinaigrette:

ganz fein gewürfelte Zwiebel, ein paar Spritzer Zitrone+Abrieb, heller Balsamico (mild), etwas Ahornsirup, Mandelöl, Meersalz und Pfeffer

Tipp: Veganen Parmesan oder Feta mit in den Salat geben.

Zubereitung:

Fenchel halbieren und den Strunk entfernen, anschließend den Fenchel in möglichst dünne Streifen schneiden oder noch besser hobeln. Die Wassermelone in mundegerechte Stücke schneiden, Eisbergsalatblätter in Stücke zupfen. Salat mit ein wenig Vinaigrette mischen. Koriander und Fenchelgrün unterheben. Eventuell noch mit veganem Parmesan oder Feta toppen.

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1 Comment

  1. […] Den gebackenen Fenchel habe ich in den letzten zwei Wochen so oft gegessen, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wie häufig es letztendlich war. Fenchel esse ich eigentlich nie. Warum eigentlich? Wahrscheinlich, weil ich ihn bisher nie „ordentlich“ zubereitet habe. Oftmals war er am Ende häufig faserig und irgendwie zäh. Geschmack JA, Konsistenz NEE. Am liebsten mochte ich ihn bisher roh, einfach so weg-geknabbert oder fein gehobelt als Salat, z.B. so wie hier als Fenchel-Melonen Salat. […]

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